Künstler Ohne Vergangenheit e.V.
Jeder Mensch ist kreativ.
Jeder Mensch der seine Kreativität einsetzt ist ein Künstler.
Wir unterscheiden zwischen dem Kunsttechniker, der eine Kunst-Technik (z.B. Malerei, Bildhauerei, etc.)
erlernt hat und diese zum Ausdruck seiner Kunst zur Anwendung bring, und dem freien Künstler, der seiner
Kreativität freien Raum gibt (was nicht bedeutet, dass er seine Techniken nicht ebenso beherrscht wie der
Erstgenannte) und der den Mut mitbringt, bewusst oder unbewusst auch technisch weniger vollkommene, aber
ausdrucksstarke Kunstwerke, die dennoch, oder gerade deshalb, diese Bezeichnung verdienen, zu erschaffen.
Wir, die Künstler ohne Vergangenheit, suchen den Künstler allein über und durch sein Kunstwerk. Ein Künstler,
welche Technik oder Ausdrucksform er auch immer nutzen möge, ist nur so gut wie das jeweilige Einzelwerk,
das er geschaffen hat; wobei in der Vergangenheit Geleistetes für das aktuelle Einzelwerk (das für sich allein
genommen von Interesse ist) keine Rolle spielt. Wir bauen auf dem Jetzt auf.
Wir, die Künstler ohne Vergangenheit, bieten ein Forum für kreative Menschen, mit und ohne künstlerischerer
Vergangenheit, die den Mut haben sich allein über einzelne Werke entdecken bzw. wiederentdecken zu lassen.
Dem etablierten Künstler bieten wir ein Forum, das zeigt, ob seine Kunst (gerne auch komplett neue
Darstellungsformen, die nicht sofort als sein Werk erkenntlich sein sollen) auch ohne seinen Namen bzw.
seinen bisherigen Werdeganges wirken bzw. noch wirken.
Den neuen Künstler, egal ob jung oder alt, möchten wir dabei unterstützen über sein Werk als Künstler erkannt
und vielleicht auch bekannt zu werden.
“Die einzig revolutionäre Kraft ist die Kraft der
menschlichen Kreativität."
Joseph Beuys
... “Sie verstoßen andauernd gegen die Logik der Dinge.
Sie sind ganz unwirklich, leben in einer ganz unwirklichen
Welt, zaubern sich da in Ihren Vorstellungen etwas
zusammen, was mit der Realität überhaupt nichts zu tun
hat. Wie wollen Sie denn ohne Lösungen überhaupt
leben? Ob das jetzt Lösungen sind für den Vergaser beim
Auto, für das Sitzen, für die Organisation des Schul- und
Hoch-schulwesens, für das Bankwesen, den Kunstbegriff,
den Demokratiebegriff oder den Geldbegriff. Wenn man
methodisch an ein Problem herankommen will, braucht
man doch immer irgendwelche Lösungsmodelle, also ein
Gestaltungsprinzip im Organisieren, das dann im höchsten
Maße ein künstlerisches Prinzip ist. Das kann doch nicht
dort enden, wo Maler bloß Bilder malen oder Bildhauer
aus Ton etwas kneten, das muß doch eine Sache sein, die
für die Menschen in ihrer Gesamtheit eine Lösung darstellt.
Wenn ich nicht überzeugt davon wäre, für die Kunst
beziehungsweise im Sinne des erweiterten Kunstbegriffs:
für das Leben eine Lösung gefunden zu haben, dann
würde ich meine Sachen doch in den Eimer schmeißen
und würde nicht wagen, das ganze Zeug nach New York
ins Guggenheim-Museum transportieren zu lassen. Also
es kann sich immer nur um Lösungen handeln, aber diese
Lösungen liefern sehr viele Menschen. Ich bin ja nicht der
einzige, der Lösungen herstellt. Meine Nachbarin
produziert Lösungen. Die Gemüsefrau produziert
Lösungen. Ich bin doch nicht jemand, der seine Lösungen
anderen aufzwingt. Ich mache ein Angebot, das ist alles.
Mein Ausgangspunkt ist ja gerade die Selbstbestimmung
des Menschen.”...
Interview mit Joseph Beuys